Laterns – auf der Sonn’seiten

Scherhüüffa aariba

D Aana hed früüer all gseit, im März sött alls no zuadeckt sii. S?s muas ma scho ussi uf ds Feald. Scherhüüffa aariiba ischt a schwere ?rbat gsee, i denna Büühel. Und ma hed s gnau gnoo. Scherhüüffa hed s all noch, aber aariiba tuat ma si nomma. Düt, wo s geit, f??rt ma mit der Egga dröber, dia andra l??t ma sii, mit der ?rbat nimmt ma s nomma so gnau. Für Scherhüüffa aariiba hed ma ned derwiil. Nur d Müüs hend noch derwiil für d Scherhüüffa.

(Nachzulesen in: Walserheimat in Vorarlberg , Tirol und Liechtenstein, Nr. 66, Juni 2000. Erzählt von Amanda Nesensohn in Laternser Mundart. )

Typisches Herbstwetter – Kaltluftsee im Rheintal, dazu etwas Bodennebel – dafür angenehm warm über 1000 m, wo uns die milde Herbstsonne verwöhnt. Am heutigen Sonntag fahren Pascal und ich deshalb ins Laternsertal, stellen den FIAT oberhalb von Bonacker ab und steigen über die steilen Heubühel auf den Alpwegkopf. Die Wirtsleut „Thönes“ vom Alpwegkopfhaus haben Herbsturlaub, trotzdem ist es schön, nach dem Aufstieg von Laterns nur vor der Hütte zu sitzen. Wir sind auch nicht die einzigen! Als sich langsam die Wolken von der Schweiz her vor die Sonne schieben, wandern wir weiter zur Tschuggenalm, genießen die Aussicht auf den Hohen Freschen und hinüber in den Rätikon zur Schesaplana, bevor wir über die kurzgemähten Wiesenbühel wieder absteigen nach Mazona. Mit den Gasthäusern haben wir heute Pech, auch Bergfrieden, Krone, Löwen waren geschlossen, Gott sei Dank gibt es drunten im Tal einen Mc – so war auch Pascal zufriedengestellt!

Das Laternsertal mit seinen steilen Berghängen dürfte vor der Besiedelung durch die Walser wahrscheinlich nur während der Sommermonate von den Rätoromanen für die Holzarbeit, Jagd und die Viehhaltung auf den Alpen genutzt worden sein. Die bis heute erhaltenen rätoromanischen Flurnamen deuten darauf hin. Aus dem Jahr 1177 stammt die Bezeichnung Montem Clauturni. Viele Jahrhunderte hieß das Tal Glatterns, woraus schließlich der heutige Name Laterns wurde.
Im Landesarchiv befindet sich die älteste Vorarlberger Urkunde (29. Mai 1313) über die Besiedelung des Laternsertales durch die Walser.

www.laterns.at

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